Jedem ist klar, dass ein Material, das unter ständiger Spannung steht, leichter bricht. In der Technik nennt man diesen Zustand „Vorspannung“.
Vorspannung –
die vierte Grundlage der
integrativ-biologischen Zahnmedizin
Jedem ist klar, dass ein Material, das unter ständiger Spannung steht, leichter bricht. In der Technik nennt man diesen Zustand „Vorspannung“. Material, das unter einer solchen Vorspannung steht, ist auch für weitere Zusatzbelastungen viel weniger widerstandsfähig. Chronische Vorspannungen bewirken also
- gesteigerte Krankheits-Anfälligkeit und gleichzeitig
- verminderte Widerstandsfähigkeit gegen zusätzliche Belastungen
Man denke nur an einen Bogen: Niemand würde ihn ständig überspannen – dann kommt es zum Bruch. Nicht anders wirken chronisch-entzündliche, chronisch-toxische und chronisch-immunologische Belastungen durch Zahnstörfelder . Zur Bestätigung zitiere ich eine US-amerikanische Arbeit, die in der renommierten Medizinzeitschrift „Lancet“ veröffentlicht wurde: Eine 55-jährige Frau klagt über konstante starke Schmerzen, die sie an der seitlichen Oberfläche des linken Arms empfindet und die sich von der Schulter bis zu Daumen, Zeigefinger und Mittelfinger hin ausstrecken. Der Schmerz begann vor 17 Monaten unmittelbar nach einem Herzkatheter über die linke Armarterie. Bewegung des Armes verschlimmert den Schmerz. Folgende Befunde konnten zusätzlich zu den Armschmerzen bei der Patientin erhoben werden:
1. Schmerzen am linken Schultermuskel.
2. Anhaltende unbewußte Linksabweichung beim Gehen.
3. Die Patientin beschreibt einen „Schleier“ über dem linken Augen, der ständig wahrgenommen wird.
Unter Lokalanästhesie wurde das linke obere Weisheitszahngebiet gesäubert, wobei sich eine Knochenkaverne von ungefähr Fingerkuppengröße eröffnete, die mit erweichtem Knochengewebe gefüllt war, also eine typische Chronische Kieferostitis oder NICO (siehe Leistungen unserer Praxisklinik/Ganzheitliche Störfeld-Therapie/Was ist NICO). Ungefähr eine halbe Stunde nach der Operation berichtet die Patientin über ein totales Verschwinden der Schmerzzustände in der linken Schulter, im linken Arm und linker Hand. Die Einschränkung der Hand- und Armbeweglichkeit verbesserte sich sehr schnell postoperativ. Die Schluckbeschwerden, der Schleier über dem Auge und die Linksabweichung beim Gehen verschwanden alle. 3 Monate nach der Operation war die Patientin absolut frei von Schmerzen und konnte den linken Arm und die linke Hand uneingeschränkt bewegen.
Dieser Fall beweist einerseits die von mir seit Jahrzehnten vertretene gesundheitliche Bedeutung einer Chronischen Kieferostitis/NICO; er bedarf andererseits einer wesentlichen Ergänzung: Der Autor betont ausdrücklich, dass die Beschwerden der Patientin aufgetreten sind nach dem Legen eines Herzkatheters. Man hätte nun aus der üblichen Sicht darauf schließen können, dass das Trauma des Herzkatheters mit dem Auftreten der Beschwerden der Patientin zu verknüpfen ist. Interessanterweise verschwinden aber die Beschwerden sofort nach der Sanierung der Kieferostitis/NICO im oberen Weisheitszahngebiet.
Genau diese Tatsache macht diesen Patientenfall zu einem wunderbaren Beispiel für eine Vorspannung:
Natürlich war die Vorspannung durch das Störfeld „oberes linkes Weisheitszahngebiet“ auf die gesamte linke Körperseite bereits vor Legen des Herzkatheters vorhanden. Aber erst der Zusatzreiz des Herzkatheters hat die Vorspannung aufgedeckt und spürbar werden lassen. Da der direkte Reiz des Herzkatheters nicht mehr rückgängig zu machen ist, ist die Lösung des Problems der indirekte Weg über die anierung des Zahnstörfelds. Und die Sanierung des Störfelds bringen auch schlagartig den Erfolg.
Auch der Autor selbst äußert in Lancet die Meinung, dass viele immer noch den Mund und seine Krankheitsprozesse als isolierte Vorgänge betrachten, die unabhängig vom Rest des Körpers ablaufen. Dieser Fall zeigt, dass Zahn- und Kieferprozesse als medizinische Tatsache sehr wohl zu Krankheitssymptomen im Körper beitragen können, die weit vom Kauorgan entfernt sind.
In der Regulationsmedizin nennt man diesen Sachverhalt „störfeldbedingte Vorspannung des Regelkreises“. Der Begriff der Vorspannung spielt besonders im Leistungssport eine interessante Rolle: In Erinnerung ist mir der Fall eines Profi-Fußballers, der vor Jahren wegen mehrfachen Abrisses seiner Achillessehne in meine Praxis kam. Was kann die Achillessehne mit Zahnstörfeldern zu tun haben? Und warum könnte bei einem Fußballer die Sehne wegen der Zähne reißen und nicht wegen der berufsbedingten Überbelastung? Die Antwort ist einfacher als gedacht und führt natürlich wieder nur über das indirekte Denken der systemisch-ganzheitlichen Medizin zum Ziel: Der Fußballprofi hatte viele Amalgamfüllungen im Mund. Die Ganzheitliche Zahnheilkunde weiss, dass das Quecksilber der Amalgamfüllungen die Nieren und damit gleichzeitig der Nieren-Meridian belastet: Der Nieren-Meridian steht unter einer chronisch-toxischen Vorspannung.
Sinn macht diese Überlegung weil der Nieren-Meridian exakt über der Achillessehne verläuft. Die amalgambedingte Vorspannung des Nieren-Meridians überträgt sich in Form eines gestörten Stoffwechsels und einer gestörten Regulation auf die Achillessehne.
Die dadurch eingeschränkte Stressresistenz der Sehne führt zum wiederholten Riss des berufsbedingt ohnehin überlasteten Organs. Amalgam war in diesem Fall die Vorspannung, die zum vorzeitigen Riss der Sehne geführt hat.